Teil des Projektes Crowdfunding
In der Linzer Tabakfabrik wurde in den vergangenen Monaten getüftelt, gebastelt und getestet. Dann flog es vom Schornstein der Tabakfabrik. Wovon die Rede ist? Von Gentletent, dem aufblasbaren Zelt. Auf der Webseite erklären die beiden Erfinder und TBF-Pioniere Gernot Rammer und Jürgen Haller das Prinzip ihres PRodukts: „Das Rohrsystem mit innenliegendem pneumatischem Luftkörper nimmt dessen Zugkräfte auf und gibt die extravagante Form wieder.“ Nun sollen die Prototypen in die Serienfertigung überführt werden. Aus diesem Grund haben die beiden eine Crowdfunding-Kampagne gestartet, in deren Rahmen man sich sein Lieblingsmodell aussuchen und zum Early Bird Preis sichern kann. Anlässlich des Crowdfunding-Starts hat sich unser Experte Wolfgang Gumpelmaier mit Gernot zu einem Interview getroffen und ihm ein paar Fragen gestellt:
Wolfgang: Gernot, ihr habt mit Gentletent ein aufblasbares Zelt entwickelt. Wie kam es dazu?
Gernot: Ich habe mit Jürgen Haller bereits an einer anderen tollen Idee gearbeitet. Einem Microwohnwagen für Fahrräder. In diesem Kontext war die Airtent Technologie schon ein Thema. Gleichzeitig haben uns bestehende Zeltlösungen mit den ganzen Stangen gestört. Daraus ist dann die Idee gereift, ein super-einfach zu bedienendes Zelt zu bauen. Na ja – und dann ging es Schritt für Schritt in Richtung Realisierung.
Wolfgang: Eure Prototypen sind in der Tabakfabrik entstanden. Das ideale Umfeld für euch?
Gernot: Ja – das kann man sagen. Da ist natürlich die ganze Atmosphäre für kreative Prozesse wie geschaffen. Außerdem haben wir gespürt, dass uns die Geschäftsführung auch gerne im Haus haben möchte. So wie wir sind, sind wir ja auch für die Tabakfabrik irgendwie prototypisch.
Wolfgang: Welche Möglichkeiten/Schwierigkeiten hat man als kreatives Startup heutzutage in Österreich?
Gernot: Die erste Hürde ist wohl die Idee. Am Markt existiert ja schon fast alles. Darum gibt es wohl so viele Internet Start Ups. Wenn man eine Idee hat, ist Österreich wahrscheinlich sogar ein gutes Pflaster um zu starten, weil hier die Förderlandschaft im Vergleich zu anderen Ländern eher hoch entwickelt ist. Auch wir haben durch eine Förderung des AWS eine echte Realisierungschance bekommen. Bankenseitig wäre eine Finanzierung nicht möglich gewesen. Eine Bank in Oberösterreich hat uns sogar mitgeteilt, dass sie mit Start Ups grundsätzlich nicht zusammenarbeiten.
Wolfgang: Stichwort: Finanzierung via Crowdfunding. Wieso habt ihr diesen Schritt gewagt, was erhofft ihr euch?
Gernot: Noch wissen wir ja nicht, ob wir den richtigen Schritt gemacht haben. Aber grundsätzlich ist das eine Möglichkeit, in engem Kontakt mit den künftigen Kunden, die Projektentwicklung voranzutreiben. Und neben dem notwendigen Geld ist auf diesem Weg auch viel PR möglich. Ich hoffe, dass wir alles richtig gemacht haben und viele Leute motivieren können, unseren Start zu unterstützen.
Wolfgang: Wie habt ihr euch auf’s Crowdfunding vorbereitet?
Gernot: Relativ früh, also vor 3 Monaten, haben wir uns für die Plattform entschieden und versucht möglichst viel darüber zu lernen, wie das System funktioniert. Wir haben von Anfang an darauf geachtet, dass wir die verschiedenen Kommunikationskanäle gut aufeinander abstimmen und haben auch viel Energie in den Aufbau unserer Web-Kommunikation gesteckt. Zum Glück konnten wir auf eine relativ klare Markenstrategie aufsetzen. Wir wussten also was wir in welcher Form kommunizieren wollen. Zum Start hin waren dann natürlich das Video, die Perks und die Kampagnenseiten im Focus. Viel Kraft kostet auch das Organisieren von gutem Foto-und Videomaterial.
Wolfgang: Habt ihr auch andere Kampagne recherchiert und unterstützt? Was habt ihr dabei gelernt?
Gernot: Ja, wir haben uns Kickstarter und die deutschen Plattformen und deren Projekte angesehen. Ihren Verbreitungsgrad, deren Stärken im Hardware-Bereich und Abwicklungsmodalitäten wurden dann für die Entscheidung abgewogen.
Wolfgang: Was hat man als Supporter davon, wenn man euch unterstützt?
Gernot: Einerseits die so genannten „Perks“, also unsere Produkte. Dabei war uns wichtig, dass diese Gegenleistungen im unteren Preisbereich sowohl mit Outdoor, als auch mit unseren Zelten etwas zu tun haben. Darum haben wir Taschen aus Cordura gemacht und nebenbei sogar eine aufblasbare Umhängetasche erfunden. Aber natürlich gibt’s auch unsere Gentletents als Perk. Abgesehen davon unterstützt man auf diese Weise ein Unternehmen, das versucht, seine Zelte nicht in Asien sondern in Europa zu produzieren und trotzdem erfolgreich zu sein.
Wolfgang: Worauf können wir uns in den kommenden Wochen gefasst machen bzw. freuen?
Gernot: Wir haben ja schon mit unseren aktionistischen Kommunikationsmethoden bewiesen, dass wir für Überraschungen gut sind. Ich hoffe wir haben die Luft, diese sehr aufwändige Kommunikationsform weiter zu pflegen. Insgesamt geht es halt darum, zunächst das direkte Umfeld anzusprechen. Die Freunde, die Bekannten, die Linzer, die Oberösterreicher und so weiter. Nur so wird unsere Kampagne auch im Ausland gut sichtbar. Jeder Klick und jede Spende pusht uns nach oben.
Wolfgang: Dann wünschen wir euch dabei viel Erfolg und danke für’s Gespräch!
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