Das „Creative Lab“ – ein Format in Kooperation mit der WKOÖ – bietet Unternehmen den perfekten Rahmen, um die fundierte Expertise der Kreativwirtschaft individuell zu nutzen. Mit dem „Blick von außen“ und frischen Ideen können bisher noch unentdeckte Potentiale sichtbar werden. Dabei geht es nicht um fertige Lösungen, sondern um Perspektivenwechsel, neue Arbeitsweisen und die Entwicklung von neuen Lösungsansätzen für aktuelle Herausforderungen sowie Ideen für innovative Produkte und Services. Die teilnehmenden Unternehmen arbeiten dabei einen ganzen Tag lang gemeinsam mit zwei individuell für sie ausgesuchten Expert*innen aus der Kreativwirtschaft an der eigenen Aufgabenstellung aus den Bereichen Design, Kommunikation und Digitalisierung.
Die Bio Hofbäckerei Mauracher war eines der teilnehmenden Unternehmen beim Creative Lab 2023. Wir haben mit Geschäftsführer Andreas Eder über den kreativen Prozess und Perspektivenwechsel gesprochen.
Mit welchem Thema hast du dich zum Creative Lab angemeldet?
Wir möchten das, was unseren Hof ausmacht und unsere Motivation ist, erzählen und Besucher*innen am Mauracher Hof näher bringen. Hinter unseren Produkten stecken viele Geschichten, die wir greifbar machen möchten. Unser Hof soll für Besucher*innen zum Erlebnishof werden. Wie wir das transportieren können, war noch offen. Momentan machen mein Vater und ich Führungen, das möchten wir weiterentwickeln. Im Gespräch mit Sara Klausriegler von der WKOÖ hat sich schnell herausgestellt, dass dieses Thema im Creative Lab bearbeitet werden kann und wir zusammen mit Kreativschaffenden Ideen dazu entwickeln können.
Wie ging’s dann weiter?
Zusammen mit dem Team der Creative Region haben wir das Thema besprochen und eine konkrete Aufgabenstellung für den Tagesworkshop formuliert: „Wie können wir den Hof zum Erlebnishof machen und unsere Philosophie greifbar machen?“. Die konkrete Formulierung der Aufgabenstellung war hilfreich zur Orientierung und um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Wir sind dann mit Offenheit und unvoreingenommen in den Workshop-Tag gegangen. Das erachte ich als besonders wichtig, um Neuem auch wirklich Raum zu geben.
Mit welchen Erwartungen bist du zum Workshop gekommen? Was war für dich an diesem Tag besonders wichtig?
Mir war es wichtig, dass wir am Ende des Tages auch Ergebnisse haben und dass sich jede*r inhaltlich etwas mitnehmen kann. Das ist super gelungen. Es ist wichtig, hin und wieder aus dem Arbeitsalltag auszubrechen, neue Aspekte aufzugreifen und sich im Austausch gegenseitig zu befruchten. So kann Neues entstehen.
Wie war der kreative Prozess am Workshop-Tag? Wie ist es dir und deinem Team dabei ergangen?
Die Stimmung beim Creative Lab war super, sehr dynamisch und zielorientiert. Wir haben einen Tag lang mit Alessa Prochaska intensiv an unserer Aufgabenstellung gearbeitet. Es ist inspirierend, wieder einmal den Blick von außen zu haben. Intern ist für uns vieles selbstverständlich, was den Mauracher Hof aber so besonders macht. Das haben wir durch den Perspektivenwechsel wieder erkannt. Wir haben mehrere Säulen erarbeitet, worauf unser Unternehmen aufbaut, bei uns sind das unter anderem die Ernährung oder die Kreisläufe der Natur. Anschließend haben wir herausgearbeitet, wie man diese Themen greifbar machen kann. Für uns ist das alles selbstverständlich, aber diese Geschichten wollen wir zukünftig mehr erzählen.
Oft ist es in Workshops so, dass viel aufgemacht wird und man zwar mit vielen Ideen, aber ohne konkreten Plan rausgeht und dann nichts passiert. Das war hier anders. Am Vormittag haben wir gemeinsam eine Fülle an Ideen gesammelt, am Nachmittag die besten Ideen ausgewählt und etwas tiefer ausgearbeitet. Vor allem das Runterbrechen und Konkretisieren am Nachmittag war wichtig, da wir so nicht nur Ideen entwickelt, sondern am Ende des Tages Aktivitäten zur Umsetzung formuliert hatten. Den Fokus auf das Wesentliche gerichtet. Damit können wir jetzt weiterarbeiten und werden das Erarbeitete zusammen mit Alessa im Detail ausarbeiten und in die Umsetzung gehen.
Wie kann Innovation in einem traditionsreichen Unternehmen gelingen?
Bei allen Veränderungen und Innovationen ist es wichtig, auf Grundwerte und Grundregeln im Unternehmen zu achten. Bei uns ist das zum Beispiel, auf Kreisläufe zu achten. Jede Handlung hat eine Wirkung auf morgen und übermorgen. Alles muss darauf einzahlen.
Was ist das Besondere an diesem Format?
Neben der Möglichkeit aus dem Alltag auszubrechen und mit einem Blick von außen Ideen zu generieren, ganz sicher auch der Austausch – mit den Creatives aber auch anderen teilnehmenden Unternehmer*innen.
Wie hat euch dieser Tag eurer Vision näher gebracht?
Wir sind unserer Vision „INNOVATION TRIFFT BIO-PHILOSOPHIE“ sehr nahe. Für uns haben sich ein paar Dinge in den Vordergrund gestellt, die vielleicht in den Hintergrund geraten waren. Das ist uns wieder bewusst geworden.
Welchen Tipp hast du für zukünftige Teilnehmer*innen?
Offenheit und nicht zu viel planen. Eine Orientierung mit der Formulierung der Aufgabenstellung ist wichtig, um das Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Und dann ganz offen und unvoreingenommen in den Workshop-Tag und den Prozess gehen. Auch was das Ergebnis betrifft, manchmal entsteht etwas ganz anderes, noch viel besseres, als man erwarten würde.
Über das Creative Lab:
Das Format der Wirtschaftskammer Oberösterreich in Kooperation mit der Creative Region Linz & Upper Austria bringt Unternehmen mit Expert*innen aus der Kreativbranche zusammen und bietet so einen Nährboden für neue Impulse zu konkreten Challenges. In einem ganztägigen Workshop haben sieben Unternehmen die Gelegenheit, mit je zwei Kreativschaffenden an vorab definierten Challenges zu arbeiten und neue Ideen abseits ausgetretener Pfade zu generieren.
Mehr Infos zum Format und Termine für 2024 findest du hier.