Wohin wir auch gehen, Marken sind allgegenwärtig. Sie projizieren ihre Werte auf uns und wir unsere auf sie. Aber wozu braucht die Menschheit eigentlich Brands?
Heiß gehts her bei der 32. Ausgabe unserer Creative Coffee Break. Nicht nur, weil wir an einem der heißesten Tage des Linzer Sommers bei der GRUPPE AM PARK vorbeigeschaut haben, sondern auch, weil die Kommunikationsprofis für ihre Projekte und die Stadt Linz Feuer und Flamme sind.
Mit unseren Fragen darüber, was sie unter guter Kommunikation verstehen, wie sich Markt und Branche in den letzten Jahren verändert und wo sie sich hin entwickelt haben, haben wir Bernhard Buchegger und Michael Denoth zusätzlich ein wenig ins Schwitzen gebracht. Sie erzählen von ihren schon frühen internationalen Erfolgen und davon, dass Kommunikation eigentlich ganz einfach ist, solange man nicht nur an der Oberfläche kratzt.
Creative Coffee Break #32 mit der Gruppe am Park zum Nachlesen
Claudia Kappl für die Creative Region:
Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Ausgabe der Creative Coffee Breaks. Mein Name ist Claudia Kappl und zusammen treffen wir heute Bernhard und Michael, die Gründer der GRUPPE AM PARK. Die GRUPPE AM PARK ist eine Linzer Werbeagentur. Wie sie ihren Arbeitsalltag gestalten und was eine gute Kommunikationskampagne ausmacht, erzählen uns die beiden jetzt bei einer Tasse Kaffee.
Creative Region: Was macht die GRUPPE AM PARK?
Bernhard Buchegger: Die GRUPPE AM PARK versteht sich als Kreativagentur und unser Ziel ist es, Kommunikation ganzheitlich zu denken.
Creative Region: Wie habt ihr als „Gruppe“ zusammengefunden?
Michael Denoth: Die Gruppe gibt es ja noch nicht so lange, aber uns zwei gibt es schon länger. Wir haben uns aus dem Studium an der Kunstuniversität Linz heraus selbstständig gemacht, mit dem Anspruch, Kommunikation oder Gestaltung besser zu machen als alle anderen. Das ist uns eigentlich immer gut gelungen. Wir waren zuerst ein kleines Team; in den Anfängen stark überhäuft mit Werbepreisen, wie z. B. ausgezeichnet als „Newcomeragentur des Landes bzw. Österreichs“. Wir haben von Cannes bis Wien Werbepreise gewonnen. Später dann im Laufe unserer Tätigkeit – eigentlich zehn Jahre später – ist dann das Kulturhauptstadtjahr nach Linz gekommen. Das war dann 2007. Daraus hat sich eine Bietergemeinschaft entwickelt, nämlich mit „Haslinger, Keck“, die stark verwurzelt waren mit der Stadt Linz.
Bernhard Buchegger: Das Besondere vielleicht war schon, dass wir gesehen haben, dass sich im Kulturhauptstadtprojekt die Teams sehr gut ergänzt haben und wir eine der ersten Agenturen waren, die wirklich begonnen haben, interdisziplinär zu denken. Wir haben dann gesehen, dass Unit-Denken – Online, klassische Werbung und PR – keinen Sinn mehr macht und haben begonnen, ein interdisziplinäres Team hier in Linz zu finden. Das hat einiges an Kulturwandel unseres Denkens im Team bedeutet und aber auch auf Kundenseite. Das war eigentlich ein spannender Prozess und seitdem hat sich das auch gut weiterentwickelt.
Creative Region:Wie gestaltet sich euer täglicher Arbeitsablauf?
Bernhard Buchegger: Also grundsätzlich – und das ist ja auch das Schöne an unserer Tätigkeit und das gilt wahrscheinlich generell für die Branche – gleicht kein Tag dem anderen. Es gibt wirklich jeden Tag eine neue Herausforderung, die es zu bewerkstelligen gibt. Vieles ist auch für uns immer noch neu und Neuland. Ich sage, wenn man neugierig ist, ist man da auch richtig. Das ist es, was einen hier auch antreibt. Wir haben schon gewisse regelmäßige Rituale, wie z. B. ein wöchentliches Meeting. Ich glaube, das ist schon notwendig. Wir haben auch gesehen, dass der persönliche Austausch notwendig ist. Als wir eine Zeit lang im Homeoffice waren, haben wir gesehen, dass alle im Team es schätzen, miteinander gemeinsam an Dingen zu arbeiten und gemeinsam zu denken. Also dieser persönliche Austausch und der Spaß, miteinander an Kreativität und Kommunikation zu arbeiten, ist eigentlich das, was unseren Arbeitsalltag gestaltet.
Creative Region: Welche Themen stehen bei euch im Fokus?
Bernhard Buchegger: Das Thema „Marke“ begleitet uns wirklich von Anbeginn und das ist auch eine ganz spannende Geschichte und hat vor allem in den letzten Jahren wieder ganz stark an Bedeutung gewonnen. Einfach, wie schafft man Identitäten? Oder wie schafft man etwas von einem Unternehmen, das seine Haltung und die Persönlichkeit eines Unternehmens zum Ausdruck bringt. Das passiert eigentlich unter dieser Überschrift der „Marke“. Hier würde ich ganz klar unseren Schwerpunkt sehen. Egal, ob das im klassischen Bereich ist oder im Digitalbereich, letztlich geht es darum, Erlebnisse zu schaffen, dieser sogenannten Experience. Das ist sehr vielschichtig und das Spannende ist, was es da alles zu entdecken gibt.
Michael Denoth: Und wir wollen natürlich auch immer, – das ist für uns irgendwie zentral wichtig –, dass wir das Produkt des Unternehmens verstehen und das Unternehmen verstehen. Also, wir wollen da nicht an der Oberfläche kratzen, sondern wir wollen tief – eigentlich klingt das grauslich – in die Eingeweide hinein, damit wir alles verstehen und darauf etwas setzen, das dann Relevanz hat für die Betrachterin oder den Betrachter. Das ist uns wichtig, also dieses tiefgreifende Erfassen des Ganzen.
Creative Region: Was zeichnet eine gute Kommunikationskampagne aus?
Bernhard Buchegger: Ich würde sagen, wenn es einem gelingt, Erlebnisse zu schaffen und die Menschen in irgendeiner Form zu begeistern. Das muss nicht unbedingt immer besonders tiefgründig und tiefsinnig sein – natürlich gibt es da momentan den Trend dazu –, aber wenn wir es schaffen, Mensch zu bewegen, dann wird Kommunikation etwas, mit dem man sich auch gerne umgibt oder etwas, was spannend ist. Da spielt das Thema Relevanz eine große Rolle und dann wirkt es nicht mehr belästigend. Das glaube ich, zeichnet gute Kommunikation aus. Das ist zumindest das, was für uns ganz klar das Bestreben ist und das versuchen wir durch unsere tägliche Arbeit zu schaffen. Wir verstehen Marken wie emotionale Orientierungssysteme. Das heißt, die Marken, mit denen ich mich umgebe, sind immer ein Ausdruck meiner Persönlichkeit. Wir haben die schöne, verantwortungsvolle Aufgabe, irgendwie diese Persönlichkeit zu gestalten. Das ist eigentlich schön.
Creative Region: Wie hat sich der Markt in den letzten Jahren verändert?
Michael Denoth: Eigentlich nicht viel, die Gestaltung und Kreativität haben wir damals sehr gut unter Beweis gestellt. Aber schon das Kommunikationsdenken, das man nicht sagt, man macht eine Außenplakatkampagne in ganz Österreich und dann noch einen schönen Spot und dann ist das erledigt – Hakerl – und noch ein bisschen PR dazu und dann müsste das schon funktionieren; so wie viele Kampagnen gedacht werden. Damals hatte das Internet noch nicht sonderlich viel Relevanz, Social Media war gerade im Aufpoppen, aber das hat es als Mittel noch nicht greifbar gegeben.
Bernhard Buchegger: Ich finde, was sich schon massiv verändert hat, ist das Verständnis draußen bei Unternehmen oder Marken, Kommunikation wirklich sehr integriert und breit zu denken. Damals war diese Zeit, als klassisch in Disziplinen gedacht wurde. Daher haben wir gesagt, wir sind disziplinlos. Da gab es eine Lead-Agentur und dann geben wir ein bisschen Online und ein bisschen PR dazu und wir haben eigentlich damals begonnen, diese Dinge sehr stark miteinander zu vernetzen. Da war die Bereitschaft am Markt noch gar nicht so da. Und das hat sich schon verändert. Jetzt ist es mittlerweile fast Standard oder Voraussetzung, dass man nicht mehr sagt, es gibt einen Kreativlead und dann sucht man Medien dazu, sondern wir brauchen eine ganz starke Idee, die viel Potenzial hat und dann lässt sich das auf der ganzen Klaviatur der verschiedenen Kanäle toll inszenieren.
Creative Region: Was benötigt man, um heutzutage in der Kommunikationsbranche erfolgreich zu sein?
Bernhard Buchegger: Den Überblick bewahren. Das ist auch das Bedürfnis. Nicht hysterisch dem ersten Trend hinterherzulaufen. Man muss schon auch sagen, viele Dinge werden in neuer Verpackung wieder neu gehypt. Aber wenn man sehr genau hinschaut, im Kern ist es trotzdem simpel. Du brauchst eine starke Idee, du brauchst eine gute Geschichte und die musst du spannend inszenieren. Die Inszenierungsmöglichkeiten sind anders geworden. Die Möglichkeiten, Menschen über die Kanäle zu erreichen, sind anders geworden, aber die Grundmechanik und Herangehensweise hat sich nicht so wesentlich verändert. Ich glaube, es ist wesentlich, dass man da nicht hysterisch wird. Ich meine, es war in den letzten Jahren schön zu beobachten, als es hieß: „Wow, nur mehr digital, man braucht gar kein klassisch.“, dann kam das Match „klassisch vs. digital“, – wer ist wichtiger –, dann hieß es, alles muss eine Ästhetik bekommen. Das sind alles nicht wirklich neue Geschichten, es ist nur die Frage, wie man es dosiert und wie kann man sie aufeinander abstimmt, damit die Dinge ineinander spielen und dann kann das wiederum für tolle Erlebnisse sorgen. Darum gehts.
Creative Region: Was schätzt ihr als Kommunikationsagentur an der Stadt Linz?
Michael Denoth: Du bist ein Linzer, ein richtiges Stahlstadtkind. Eigentlich kannst nur du die Frage beantworten.
Bernhard Buchegger: Ich brenne für Linz. Nein, es gibt sicher keine Stadt in Österreich, die eine derartige Dynamik in den letzten Jahren hinter sich hat wie die Stadt Linz und weiterhin bestrebt ist, diese Dynamik fortzusetzen. Auf der anderen Seite ist es mittlerweile relativ egal, wo man sitzt. Der Wirkungsradius ist ja ein doch viel weiterer. Das war auch immer unser Anspruch. Wir wollen uns auch nicht als Regionalagentur verstehen, sondern freuen uns, wenn die Projekte über die Grenzen hinaus gehen und wenn man vielleicht einen gewissen internationalen Anspruch in die Region hereinbringen kann. Das war immer schon so am Linzer Markt, dass es immer wieder ein paar Ausreißer gibt, die diese Internationalität in die Region bringen und das ist spannend. Und zum Leben finde ich es sehr entspannt und angenehm und nicht so heiß wie in Wien.
Michael Denoth: Der große Vorteil von Linz ist, gegenüber den anderen österreichischen Städten, dass Linz nicht durch den Tourismus geprägt und verkitscht ist. Die Wurzel kommt woanders her. Das ist vielleicht noch ein Punkt abseits vom vielen Grün.
Creative Region: Noch nie war Kommunikation so einfach und zugleich so komplex wie heute. Wie schätzt ihr die zukünftige Entwicklung dieser Branche ein?
Bernhard Buchegger: So kompliziert ist Kommunikation nicht. Man muss einfach nur schauen, wie man die zwei Bereiche „Customer Experience“ und „Brand Experience“ miteinander verwebt. Das ist die Richtung, in die sich die Entwicklung hinbewegen wird oder jetzt schon am Weg dorthin ist, aber natürlich optimiert werden kann. Schön zu beobachten ist schon, dass trotz allem viele totgesagte klassische Kanäle nicht von der Bildfläche verschwinden. Ich würde mir wünschen, wenn das ewige Match zwischen, wenn man so will, „Old Media“ und „New Media“ aufhören würde. Man sieht ja sehr schön, selbst im Fernsehen, wo große Online-Brands wieder in klassische Medien reingehen. Man sieht, wo jeder Kanal seinen Schwerpunkt hat und wo schaffe ich es, eine Bedeutung zu schaffen, um Menschen von etwas zu begeistern. Ich würde es nicht als komplex sehen, ich sehe es als sehr abwechslungsreich, vor allem in der Tätigkeit Kommunikation zu entwickeln. Es gibt eigentlich keine Stangenware. Das war früher, glaube ich, vielleicht noch etwas mehr der Fall, weil die Klaviatur überschaubarer war. Die ist jetzt größer geworden.
Creative Region: Welche Projekte können wir von der GRUPPE AM PARK in naher Zukunft erwarten?
Michael Denoth: Sehr, sehr viele und ein größeres Projekt in Linz. Aber mehr kann man dazu nicht sagen.
Bernhard Buchegger: Ja.
Creative Region: Bei wem sollten wir unbedingt auf eine Creative Coffee Break vorbeischauen?
Michael Denoth: Vielleicht wäre eure nächste Station Doris Pesendorfer, eine Oberösterreicherin, war in New York, arbeitet in Wien und auch in Oberösterreich und hat, wie es momentan gerade hip ist, ein Branding-Büro, macht aber klassische, sehr gute Gestaltung und auch teilweise Markenarbeit.
Ein Workshop mit Boris Eldagsen, der komplexe KI-Videotechniken verständlich macht und dir direkt anwendbare Fähigkeiten vermittelt. Du lernst Videos mittels Text, vorhandener Bilder oder einer Kombination aus beidem zu erstellen und deinen Kreativ-Workflow zu optimieren.
Wir beobachten für dich nationale und internationale Expert*innen und ihre Projekte, filtern relevante Inhalte aus der Vielzahl der täglichen Meldungen heraus und fassen dir einmal im Monat die wichtigsten Neuigkeiten im Kontext von KI und Kreativwirtschaft zusammen.
Die Künstliche Intelligenz revolutioniert die Kreativwirtschaft – und stellt Kreativagenturen vor die Frage: Wo können wir noch echten Wert schaffen? Thomas Ragger, Managing Director und CTO der Digitalagentur Wild, beleuchtete bei „AI m[eats] creativity?“ die Möglichkeiten, wie AI sinnvoll in Geschäftsmodelle integriert werden kann, ohne die Essenz menschlicher Kreativität zu verlieren. 1. Die kreative Herausforderung: AI als imitierende Kraft AI ist heute in der Lage, Bilder, Texte und sogar Musik zu generieren – doch Ragger betont, dass diese Ergebnisse immer auf bereits existierenden Daten basieren und keine originelle Kreativität darstellen. „Kreativität beginnt dort, wo AI aufhört zu imitieren – unser Wert liegt in der Schaffung authentischer Markenpersönlichkeit.“ – Thomas Ragger 2. Drei Ansätze für innovative AI-Business-Modelle Ragger präsentierte drei zentrale Ansätze, wie Unternehmen AI effektiv einsetzen können, um Kund*innenerlebnisse und Markenwerte zu stärken: 1. Markengetreue AI-Agenten entwickeln 2. Hyper-Personalisierung für individuelle Kund*innenerlebnisse 3. Skalierbare, markenkonforme AI-Tools „Markenspezifische KI-Modelle können Agenturen helfen, einzigartige Erlebnisse zu skalieren und gleichzeitig den kreativen Stil und die Markenidentität zu bewahren.“ – Thomas Ragger 3. Geschäftsmodelle: Wirtschaftlichkeit durch AI sichern Ragger sieht in AI nicht nur ein Werkzeug für Effizienz, sondern auch die Basis für zukunftsfähige Geschäftsmodelle: 4. Das menschliche Element: Unersetzlich im kreativen Prozess Ragger betont, dass die wahre Stärke von Kreativagenturen in ihrer Fähigkeit liegt, AI zu steuern und mit menschlichem Gespür zu ergänzen. „Die Zukunft der Kreativität liegt in der Kombination von menschlichem Denken und maschineller Präzision.“ – Thomas Ragger Fazit: AI als …
Dieser Workshop richtet sich an alle, die Markenstrategien entwickeln und erfolgreich in die Praxis umsetzen wollen – von Social Media Manager*innen über Content Creators bis hin zu Marketingexpert*innen. Lasst uns gemeinsam den Weg für Marken mit klarer Identität, gesellschaftlicher Relevanz und technologischer Exzellenz ebnen.
Vernetzung und Kooperation, Weiterbildung und Wissenstransfer
In einer sich ständig wandelnden Welt sind Soft Skills wie Kreativität, kritisches Denken und Kommunikationsfähigkeit unverzichtbar, um Innovationen voranzutreiben und die Zusammenarbeit zu stärken. Besonders in nicht urbanen Regionen helfen diese Fähigkeiten, regionale Netzwerke zu fördern und den Standort zukunftsfähig zu gestalten.
In diesem eineinhalbtägigen Workshop lernst du, wie du mit Künstlicher Intelligenz administrative Office-Tasks und Prozesse automatisierst und so mehr Zeit für strategische oder kreative Tätigkeiten für dich und dein Team schaffst.
Was können sich Marken und ihre Verantwortlichen von Serien-Produzent*innen und Content Creators abschauen, um die Aufmerksamkeit (zurück)zugewinnen? Und die Frage aller Fragen: Wie fesselt man Menschen mit originellen Geschichten und cleveren Inszenierungen ohne Hollywood-Budget? Diesen Fragen gehen wir auf den Grund, um Entertainment in der Werbung zu entwickeln, das effektiv auf die Marke einzahlt und eine emotionale Bindung bei der Zielgruppe schafft.
Verbringe ein paar gemütliche Stunden mit Doris Christina Steiner, unserer Impulsgeberin von AI m[eats] creativity? und Workshopleiterin, und tausch dich mit ihr und anderen Creatives aus. Dazu gibt’s Pizza von 22k ;)
doppelpaula sucht nicht nach der schönsten Lösung, sondern nach der richtigen! Im Team kreieren sie ganzheitlich gedachte Brandings, Orientierungssysteme und Markenerlebnisse im digitalen und realen Raum. Dabei wagen sie sich oft in neue Themenfelder – immer geleitet von einer klaren strategischen Basis, die sie mit ihren Kund*innen erarbeiten. Warum diese Basis unverzichtbar ist und wie sie diese umsetzen, erzählten uns Patricia Plasser und Katharina Buchegger in ihrem Studio in Gmunden. Mit welchen Briefings und Problemstellungen wenden sich Kund*innen an euch? Wie startet ihr mit der Zusammenarbeit? Patricia: Kund*innen kommen mit ganz unterschiedlichen Anfragen auf uns zu – von Rebranding einer Marke über die Entwicklung einer klaren Markenstrategie bis hin zur Gestaltung eines konsistenten visuellen Auftritts. Die Ziele und Bedürfnisse sind aus Sicht der Kund*innen meistens ganz klar. Nach dem ersten Briefing und Kennenlernen kommen wir oft gemeinsam drauf, dass der tatsächliche Bedarf ein anderer ist, als ursprünglich vermutet. Mit einem Kick-off Workshop klären wir mit gezielten Fragestellungen die Vision und definieren Kommunikationsmaßnahmen, Milestones usw. – dann können wir ganz klar in eine Richtung starten – strategisch und ganzheitlich. Durch eine klare Strategie wird die Gestaltung unabhängig von persönlichen Vorlieben und konzentriert sich darauf, ob sie zu den Zielen, Werten und dem Gesamtkonzept passt. Die Basis muss funktionieren! Wie reagieren Kund*innen, falls die Projekte dann umfassender werden als geplant und wie schafft ihr es, sie dafür zu gewinnen? Katharina: Wir setzen auf klare Kommunikation und einen transparenten Prozess. Wir teilen Projekte …
Die Ausstellung „It’s Me, Toni.“ im Nordico Stadtmuseum Linz bietet anlässlich des 200. Geburtstages von Anton Bruckner eine erfrischende und innovative Perspektive auf den bekannten Komponisten. Das Linzer Studio und Member MOOI Design hat für das Museum ein Erlebnis geschaffen, das Bruckners Leben mit modernen und interaktiven Elementen verbindet und Besucher*innen auf Augenhöhe anspricht – und zum Verweilen einlädt. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie kreatives Design und ein durchdachtes Ausstellungskonzept abseits von der Präsentation trockener Fakten den Zugang zu historischen Persönlichkeiten transformieren können. Während einer Spezialführung gemeinsam mit Kuratorin Klaudia Kreslehner gaben Letitia Lehner und Sarah Feilmayr Einblicke in den Gestaltungsprozess. Ein Konzept, das neue Wege beschreitet und Klischees hinterfragt Die Ausstellung „It’s Me, Toni.“ wurde bewusst mit dem Ziel gestaltet, gängige Erwartungen an Anton Bruckner und bekannte Klischees zu hinterfragen. Bereits der Titel spielt auf eine unkonventionelle und intime Annäherung an: „Toni“ als Spitzname signalisiert Nähe und bricht mit dem distanzierten Bild des Komponisten. Klaudia Kreslehner, die Kuratorin der Ausstellung, betonte die anfängliche Herausforderung: „Wie macht man da etwas Neues, wie findet man aus dieser Flut von Unterlagen und Artefakten die richtige Übersetzung für ein Publikum?“ Die kreative Leitung von MOOI Design spielte dabei eine zentrale Rolle. Das Studio entwickelte eine visuelle und räumliche Erzählung, die Bruckners Leben mit modernen und interaktiven Elementen verbindet und Besucher*innen auf Augenhöhe anspricht. Und dazu einlädt, den Starkomponisten abseits aller Klischees neu kennenzulernen. Räume, die Geschichten erzählen Die Ausstellung gliedert sich in zwei …
Ein starkes Portfolio ist entscheidend für kreative Berufseinsteiger*innen, die sich in der Branche behaupten möchten. Beim Portfolio-Talk am 17. Oktober mit Kira Saskia Schinko und Bernhard Buchegger wurden wertvolle Impulse gegeben, um dein Portfolio gezielt weiterzuentwickeln. Hier sind fünf Tipps, die dir helfen werden, dein Portfolio auf den Punkt zu bringen und eine professionelle Visitenkarte zu gestalten:
Allgemein, Beratung und Coaching, Bühne und Sichtbarkeit, Unterstützung, Vernetzung
Mentoring ist nicht nur ein wertvolles Werkzeug zur beruflichen Entwicklung, sondern auch ein Katalysator für persönliches Wachstum. Besonders in der Kreativwirtschaft, wo Führung, Struktur und Selbstmanagement entscheidend sind, kann ein erfahrener Blick von außen viel bewirken. Im Rahmen unseres Mentoringprogramms (hier gehts zum aktuellen Call) hatte Julia Hemmelmayr (andUP) mit ihrer Mentorin Silvia Lackner (Die Jungen Wilden) eine erfahrene Unternehmerin an der Seite und im Interview erzählen die beiden von ihrem gemeinsamen Mentoring-Prozess. Der Ausgangspunkt – Warum Mentoring? Der Fokus von Julias Agentur andUP liegt auf Employer Branding und Social Media für Unternehmen aus den Bereichen Bau, Baunebengewerbe und Industrie. Das Hauptziel des aktuell 7-köpfigen Teams ist es, diese Unternehmen als attraktive Arbeitgeber*innen sichtbar zu machen und planbar mehr Bewerbungen zu generieren. Für Julia, die ihre Agentur zum Zeitpunkt des Mentorings bereits auf vier Mitarbeiter*innen ausgebaut hatte, war der Bedarf klar: Wachstum bringt Herausforderungen mit sich. „Wie gehe ich mit den neuen Strukturen um? Wie führe ich Mitarbeiter*innen richtig und wo ziehe ich klare Grenzen?“ Diese Fragen standen im Fokus. Julia besuchte den Creative Region Lehrgang “Leadership for Creatives”; zusätzlich war ihr der regelmäßige Austausch mit einer Frau in einem Mentoring-Prozess sehr wichtig: „Ich wollte einen weiblichen Ansatz, vor allem im Führungsstil, der zu mir passt. Ein männlicher Coach kann auch super sein, aber oft fehlt mir dort das Verständnis für meine Perspektive als Frau in der Branche.“ Silvia wiederum sah in der Rolle als Mentorin die Chance, ihre Erfahrungen …
Bühne und Sichtbarkeit, Vernetzung und Kooperation, Weiterbildung und Wissenstransfer
Über Geld spricht man nicht? Besonders in Österreich wird das Thema Gehalt oft als Tabu betrachtet – doch gerade in der Kreativwirtschaft ist die Frage nach fairer Bezahlung zentral. Einerseits für die kreative Arbeit selbst bei der Verrechnung beim Kunden in Form von Pricing, andererseits aber auch im Sinne von fairen Gehältern für Mitarbeiter*innen. Steigende Lebenshaltungskosten, ein wachsender Anspruch an Transparenz und der Wunsch nach klaren Karriereperspektiven machen deutlich: Faire Bezahlung von Mitarbeiter*innen ist nicht nur eine Frage der Zahlen, sondern auch der Kultur und des Miteinanders. In einem inspirierenden Vortrag gab Marlene Kapeller, People & Culture Lead bei Fredmansky, Einblicke, wie ihr Unternehmen diese Herausforderungen angeht: Die Herausforderung: Was bedeutet eigentlich „fair“ Für Marlene ist es ganz wichtig zu betonen, die Bedeutung von “fairen Löhnen und Gehältern” in die aktuelle Realität von Unternehmen zu übersetzen: Absolute Fairness existiert nicht – es ist immer eine subjektive Wahrnehmung, denn wer bewertet eigentlich was fair und was angemessen ist? Fair ist nicht gleich fair für alle – es geht darum, eine bessere Balance zu finden. Fairness bedeutet, das System gerechter und transparenter zu machen und nicht Perfektion zu erreichen. “Mein Credo oder mein Grundsatz bei dem Ganzen ist tatsächlich, so was wie absolute Fairness kann es nie geben.“ – Marlene Fredmansky hat diese Grundfrage der Fairness für sich genutzt, um eine systematische Herangehensweise im eigenen Unternehmen zu entwickeln, die individuelle Erwartungen und unternehmerische Ziele vereint, um Gehälter fairer zu gestalten. Ebenfalls wichtig …