Mithilfe einer Vision für sein Unternehmen ein gesellschaftliches Problem angehen - darüber haben Doris Rothauer und Klaus Buchroithner im Rahmen unserer Talk-Reihe "For Your Inspiration" gesprochen. Hier sind ihre Tipps.
Vresh und Das Merch stehen für nachhaltige und zeitlose Mode und umweltbewusstes Textil-Merchandising. Hinter den fairen Modemarken stehen Klaus Buchroithner und Michaela Gahleitner, die uns bei einer Tasse Kaffee mehr darüber erzählen.
Wie immer im Leben kann man sich mit dem Status quo arrangieren oder eben nicht. Die Dinge sind nur so, wie sie sind, bis jemand kommt und das Gegenteil beweist. VRESH und DAS MERCH haben einen direkten Weg gefunden, wie man Bekleidung in Europa fair und ökologisch produzieren kann. Und sind damit sehr erfolgreich.
Klaus Buchroithner ist ein Mensch, der Dinge vorantreibt und verändert – im konkreten Fall Mode und Bekleidung. Alles begann im Jahr 2010, als er noch auf der Handelsakademie, kurz vor der Matura, die Schulbank drückte und nebenbei den Skateshop seiner Eltern in Eferding zu managen begann. Im Regelfall bestellen Händler*innen jede Saison die aktuellen Artikel in einer bestimmten Menge und versuchen diese so schnell wie möglich an die Skater*innen zu bringen. Trotz Sales und Schlussverkäufen bleibt am Ende einer Saison aber immer etwas übrig, während die nächste Kollektion schon da ist. Ein ewiger, modegegebener Zyklus, den Klaus so nicht akzeptieren wollte.
Also beschloss er, eine Saison auszusetzen und stattdessen die Lagerbestände des Skateshops so gut wie möglich zu reduzieren. Das ging so lange gut, bis er für einen Kunden eine bestimmte Schuhgröße nachbestellen wollte – das war nämlich nicht möglich. Das Skatelabel teilte ihm lapidar mit, dass er aus der Händlerliste gestrichen worden war, weil er heuer keine Kollektion bestellte hatte und damit auch keine Nachorder platzieren konnte. Klaus staunte nicht schlecht, wurde dann sauer und schließlich nachdenklich. Er begann, die gesamte Streetfashion-Szene zu hinterfragen. Die Art, wie sie produziert, wie sie ihre Markenartikel vertreibt und welchen Impact sie auf die Umwelt hat.
Daraus wurde VRESH geboren. Mit T-Shirts und Jeans etablierte er sich innerhalb kurzer Zeit in der Skater- und Musikszene und hatte erste Erfolge. Doch Klaus wollte mehr. Und hat es auch geschafft. Seit 2016 hat er namhafte Business-Angels und mit Michaela Gahleitner eine geniale Geschäftspartnerin an Bord.
Das System verändern und es VRESH für die Zukunft machen
VRESH steht heute für junge, langlebige und leistbare Mode, die auf Nachhaltigkeit basiert und deren Produktionsschritte vom Webstoff über das Design bis hin zum Endprodukt alle in Europa passieren. Keine dubiosen Produzent*innen in Südostasien, in deren Fabriken und Lieferketten man nicht einsehen kann, sondern klare und faire Abläufe für alle Beteiligten. Und das Schöne daran: Diese Kollaboration funktioniert. Gemeinsam mit seiner Geschäftspartnerin Michaela Gahleitner, die für Design, Marketing und Produktentwicklung zuständig ist, hat Klaus Buchroithner ein Produktionssystem in Portugal aufgebaut, von dem alle profitieren. Portugal hat eine lange Tradition in der Textilindustrie und ist eines der letzten Länder Europas, in denen sich diese halten konnte, wenn auch auf niedrigem Niveau. Aber das beginnt sich derzeit zu ändern. Neben qualitativ hochwertigen Nischenprodukten, hochpreisiger Mode und Schuhen beliefert man auch wieder Modeketten aus dem Nachbarland Spanien. Denn in der Branche beginnt langsam ein Umdenken. Aber eben nur langsam.
VRESH und DAS MERCH haben da eindeutig einen großen Vorsprung. Denn Klaus reist seit Jahren regelmäßig nach Portugal, um Produzent*innen und Lieferant*innen zu besuchen. Er liebt es, vor Ort zu sein, damit er so weit wie möglich in den Produktionsprozess eingebunden ist. Er schätzt es, Menschen von Angesicht zu Angesicht zu treffen, egal wie klein ihre Rolle im Produktionsprozess auch sein mag. So sind aus manchen Lieferant*innen mittlerweile Freund*innen geworden, die einander unterstützen und gemeinsam die Modebranche neu definieren.
Nachhaltigkeit vom Bandleiberl bis zur Corporate-Business-Kleidung
Neben VRESH betreiben die beiden auch DAS MERCH. Jede einzelne VRESH-Kollektion und die zahlreichen Besuche in Portugal haben Klaus und Michaela weiter mit den Möglichkeiten einer europäischen Textilproduktion vertraut gemacht. Im Laufe der Zeit traten immer mehr Start-ups und Firmen, die sich intensiv mit Employer-Branding beschäftigen, an die beiden heran, weil sie die Produkte von VRESH aufgrund ihrer Qualität und Optik gut fanden. Und damit war klar, dass das Know-how und das Netzwerk dafür genutzt werden können, um für Firmen, Vereine, Bands & Co. die besten Textillösungen zu kreieren. Ende 2017 war es dann soweit und DAS MERCH startete offiziell. Basierend auf 16 Werten, die man auf der Webseite nachlesen kann, produziert DAS MERCH nachhaltig und fair. Und wächst und wächst. 2020 wurde mit beiden Unternehmen die erste Umsatzmillion geknackt.
Das Geheimnis des Erfolgs liegt im direkten Weg ohne Zwischenhändler.
Statt mit Agenturen oder Agent*innen zu arbeiten, gehen die beiden lieber den direkten Weg, investieren ihr Geld auch direkt bei den Produktionspartner*innen und helfen ihnen dabei, ihre Prozesse zu verbessern und ihre Anlagen zu modernisieren. Dank eines Büros in Portugal konnte ein eigener Produktionskreislauf aufgebaut werden, bei dem die gesamte Lieferkette nachvollziehbar und transparent ist. Bis zur Fertigstellung eines Produkts arbeitet DAS MERCH im Schnitt mit bis zu acht verschiedenen Betrieben zusammen, die allesamt auf wenige Prozesse wie zum Beispiel Drucken, Zuschneiden oder Schneidern spezialisiert sind. Das alles erzeugt hohe Qualität und Transparenz zu konkurrenzfähigen Preisen. Und zeigt, dass Europa durchaus ein Leiberl in der Textilproduktion hat. Ein faires und nachhaltiges noch dazu.
Christoph Platzer, Fotograf aus Bad Hall, ist einer der beiden Gewinner*innen des Spot On Calls “Best Young Creatives”. Für Dantendorfer Mode schoss er zwei Kampagnen mit einer analogen Mittelformat-Kamera – ein unkonventioneller Ansatz für das kleine Familienunternehmen aus Linz. Im Interview erzählt er uns, wie er Fotografie kennen und lieben gelernt und schließlich zum Beruf gemacht hat, was ihm bei der Arbeit am meisten Spaß macht und welche Tipps er anderen Young Creatives mit auf den Weg geben kann.
Für Agenturen und Marketing-Abteilungen eröffnen AI-Anwendungen neue Möglichkeiten, vor allem hinsichtlich der Produktivität. Gibt es diese Produktivitätssteigerung tatsächlich und was bedeutet das für die Unternehmen und deren Mitarbeiter*innen?
Superbrilliand haben den Spot On Call “Young Creatives” gewonnen. Superbrilliand, das sind Maia Parussel und Christian Entmayr, die sich gemeinsam vor beinahe drei Jahren mit ihrem Branding Studio selbstständig gemacht haben. Im Interview erzählen sie uns über die Kunst, ein herausforderndes Thema mit einer Prise Leichtigkeit zu inszenieren, über gute Kund*innenbeziehungen, über ihren kreativen Prozess und über die Wichtigkeit der eigenen Markenpositionierung.
Wir beobachten für dich nationale und internationale Expert*innen und ihre Projekte, filtern relevante Inhalte aus der Vielzahl der täglichen Meldungen heraus und fassen dir einmal im Monat die wichtigsten Neuigkeiten im Kontext von KI und Kreativwirtschaft zusammen.
brunbauer hat mit seiner Kampagne für den Oberösterreichischen Verkehrsverbund (OÖVV) den Spot On Call “Best Employer Branding” gewonnen. Der OÖVV wollte mit Einblicken in den Alltag von Buslenker*innen die Wertigkeit des Jobs bei potentiellen neuen Mitarbeiter*innen steigern und so dem akuten Personalmangel entgegenwirken. Das Besondere daran: Im kreativen Bereich war die Kampagne eine Kooperation mehrerer EPUs: Stefan Brunbauer (Strategie, Konzeption, Projektleitung), Sabine Kneidinger (Fotografie), Florian Schwarz (Video), Alma Ćatović (Grafikdesign).
Allgemein, Membership, Vernetzung und Kooperation, Weiterbildung und Wissenstransfer
Maria Felhofer ist im Bereich Marketing und Grafik bei Marketingfuchs tätig und hat zusätzlich den Lead über die Lehrlingsausbildung. Seit 2019 gibt es die Mühlviertler Agentur in St. Veit im Mühlkreis, die ihre Services vor allem rund um den Bereich Online Marketing / digitales Marketing aufbaut. Im Herbst 2023 nahm Maria an unserem Lehrgang „Leadership for Creatives“ teil und erzählt heute, was sich seither getan hat. Maria, warum hast du dich dafür entschieden, dich im Leadership-Bereich weiterzubilden? Ich wollte einfach die Basiswerkzeuge und ein wenig Orientierung für gewisse Lead-Situationen haben. Alles, was den Bereich Kommunikation betrifft, war für mich ganz wichtig. Was mache ich denn, wenn ich in ein Konfliktgespräch komme? Mit Kommunikation kann man so viel im Team zerstören. Wenn man Kommunikation beherrscht, und ich glaube das beherrscht man aber eh nie wirklich ganz richtig, aber wenn man sich Gedanken dazu macht, dann kann man mit gewissen Situationen besser umgehen. Oder auch, dass man seine Emotionen im Konflikt im Griff hat. Ich wollte einfache Richtlinien, die mir im Falle der Fälle helfen, gut zu reagieren und gut zu kommunizieren.Generell war ich am Anfang etwas kritisch, was Lehrgänge im Allgemeinen betrifft. Ganz oft sitzt man ja in einer Weiterbildung und denkt sich: Was für eine Zeitverschwendung. Das kennt wohl jeder von uns als eigene Erfahrung. Wir waren aber schon bei einigen Veranstaltungen der Creative Region und da wissen wir bereits aus Erfahrung, wir sind hier auf der sicheren Seite, weil …
Ein nachhaltiges Giveaway – Pflanzensamenkugeln als Frühlingsgruß – des Büromöbelherstellers hali hat den Spot On Call “Best of Nachhaltigkeit” gewonnen. Wir haben mit Gregor Schinko, Texter & Storyteller, und Susanne Gruber, Head of Marketing bei hali, über das Projekt und die Bedeutung von Nachhaltigkeit für das Unternehmen, aber auch für sie persönlich, gesprochen.
AI, Innovation und Transformation, Weiterbildung und Wissenstransfer
Dass wir Möglichkeiten der Einflussnahme haben und eine Künstliche Intelligenz mitgestalten können, die sich positiv auf Mensch und Gesellschaft auswirken soll, davon ist Maya Pindeus, Co-Founderin von Humanising Autonomy, überzeugt.
Du bist eine kreative und kommunikative Persönlichkeit mit einem Gespür für Storytelling, einer strukturierten Arbeitsweise und einer Leidenschaft für die Creative Industries? Dann bist du die ideale Ergänzung für unser Team!
Im Workshop mit Michael Katzlberger tauchst du tief in die Welt des mächtigen KI-Tools Midjourney ein und lernst die aktuellsten Tricks und Prompting-Feinheiten, um überragende Bilder für deine Kampagnen und Content Pieces zu erstellen.
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