Christina und Lukas Baschinger, vom Autohaus Baschinger in Leonding, haben beim Creative Lab 2023 zusammen mit zwei Marken- und Kommunikationsexpertinnen an Maßnahmen und Ideen für die Außenkommunikation des Unternehmens gearbeitet. Das „Creative Lab“ – ein Format in Kooperation mit der WKOÖ – bietet Unternehmen den perfekten Rahmen, um die fundierte Expertise der Kreativwirtschaft individuell zu nutzen. Mit dem „Blick von außen“ und frischen Ideen können bisher noch unentdeckte Potentiale sichtbar werden. Im Interview sprechen Christina und Lukas über Balance im Innovationsprozess und erzählen von den Ergebnissen.
Mit welchem Thema seid ihr zum Creative Lab gekommen?
Wir wollten uns ganz bewusst einen Tag aus dem Alltagsgeschäft rausnehmen und uns mit unserem Zukunftsbild sowie den entsprechenden Marketing-und Kommunikationsmaßnahmen beschäftigen. Unser Zukunftsbild gibt es schon. Im Creative Lab war unser Ziel, mit Creatives unsere Positionierung, sowie Ideen für entsprechende Marketing- und Kommunikationsmaßnahmen zu entwickeln, um das Ganze für unsere Zielgruppe greifbar zu machen.
Wie kann ein Innovationsprozess in einem etablierten Unternehmen in einer routinierten Branche gelingen?
Es braucht in erster Linie Offenheit und die Bereitschaft für Veränderung. Innovation muss aber nicht immer etwas Großes oder eine neue Erfindung sein. In unserem Unternehmen gibt es viele verschiedene Bereiche: die Werkstatt, das Lager, der Verkauf, die Kommunikation, etc. Es gibt viele kleine Räder, an denen man drehen kann. Vieles läuft super. Und dennoch ist es für uns wichtig, das immer wieder zu hinterfragen und zu schauen, wo wir uns als Unternehmen entwickeln können. Wichtig ist die Balance zu halten zwischen etablierten, funktionierenden Prozessen und innovativen Neuerungen. Nicht zu Vieles auf einmal umstoßen, eine feste Basis ist wichtig.
Wie war der kreative Prozess beim Creative Lab? Wie ist es euch dabei ergangen?
Wir haben zu Beginn des Workshops unsere Erwartungen und Ideen für den Tag formuliert und anschließend den Workshoptag strukturiert, um ein gemeinsames Verständnis zur Bearbeitung unseres Themas zu schaffen. Eine wichtige Basis für das Ergebnis war es, unsere Werte als Fundament des Unternehmens zu skizzieren, dabei ist uns viel bewusst geworden. Die Vielzahl an bereits bestehenden positiven Aspekten zu sehen, hat uns das Selbstvertrauen verliehen, weiter zu gehen. Es ging dabei auch um das Selbstverständnis des Unternehmens und unsere Positionierung.
Die wechselnden Perspektiven und Fragen unserer Marketing- und Kommunikations-Expertinnen im Team haben auch uns dazu bewogen, unseren Blickwinkel zu öffnen und haben uns vieles aufgezeigt. Zum Beispiel, dass unsere Werte ein ganz wichtiger Baustein für die Kommunikation sind.
Welche Erwartungen hattet ihr und zu welchen Ergebnissen seid ihr gekommen?
Das Format war für uns neu und wir wollten dem offen begegnen. Wir hatten ein grobes Thema formuliert, wussten aber nicht genau, wo die Reise hingeht. Das Ergebnis nach dem Workshop-Tag hat uns positiv beeindruckt. Am Abend waren wir sehr dankbar für die Möglichkeit am Creative Lab teilzunehmen, die Ergebnisse und auch froh darüber, dass wir uns trotz der vielen Arbeit bewusst einen Tag rausgenommen haben, um fokussiert an dem Thema zu arbeiten.
Die Gespräche mit Lisa Friedinger und Claudia Froschauer, haben unser vorab erarbeitetes Zukunftsbild bestätigt. Somit wussten wir, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Darauf aufbauend haben wir konkrete Aktivitäten definiert für die Umsetzung.
Wir haben nicht nur einen neuen Slogan formuliert, die Gespräche haben auch aufgezeigt, dass wir in der Außenkommunikation bisher sehr zurückhaltend waren. Wir haben ein Bewusstsein dafür geschaffen, dass wir selbstbewusst unser Wissen, unseren Qualitätsanspruch und unsere Unternehmenswerte nach außen kommunizieren können. Wir haben eine Strategie, wie wir Marketing und Kommunikation zukünftig in unserem Unternehmen leben möchten.
Wie hat euch dieser Tag eurer Vision näher gebracht?
Das Zukunftsbild ist eine Vision, aber noch keine Strategie. Das Creative Lab war ein erster Schritt Richtung Umsetzung. Wir haben Werkzeuge vermittelt bekommen, wie wir das erreichen können.
Wie geht’s mit den Ideen vom Creative Lab weiter?
Das Creative Lab war der Startschuss für Maßnahmen, die wir demnächst zusammen mit unseren Creatives umsetzen werden. Der Workshop hat nicht nur gute Ideen gebracht, er war auch eine super Gelegenheit zum Kennenlernen und um zu sehen, wie die Expert*innen arbeiten. Bei uns hat das so gut harmoniert, dass wir auch weiter mit beiden zusammenarbeiten werden.
Was ist das besondere am Creative Lab?
Einerseits das besondere Setting und das Matching mit den Creatives. Zum Anderen, dass man die Führung an dem Tag auch an andere Expert*innen übergeben, und sich durch den Tag und die Themen leiten lassen kann. Auch der Branchenmix und Austausch mit den anderen Unternehmer*innen war sehr inspirierend und wertvoll. Dabei hat sich vieles ergeben – sogar eine Einladung zu einem Podcast, das war eine coole Erfahrung. Die Dynamik an dem Tag war super. Wenn sich so viele Expert*innen zusammenschließen und voller Begeisterung an etwas arbeiten, kommt einfach was Gutes dabei raus.
Was braucht es von teilnehmenden Unternehmen und welchen Tipp habt ihr für zukünftige Teilnehmer*innen?
Grundsätzliche Offenheit, sich selbst zurückzunehmen und sich auf andere und neue Perspektiven einlassen. Am Ende des Tages kann man sich dann das mitnehmen, was für einen passt. Bei uns war das sehr viel.
Über das Creative Lab:
Das Format der Wirtschaftskammer Oberösterreich in Kooperation mit der Creative Region Linz & Upper Austria bringt Unternehmen mit Expert*innen aus der Kreativbranche zusammen und bietet so einen Nährboden für neue Impulse zu konkreten Challenges. In einem ganztägigen Workshop haben sieben Unternehmen die Gelegenheit, mit je zwei Kreativschaffenden an vorab definierten Challenges zu arbeiten und neue Ideen abseits ausgetretener Pfade zu generieren.
Mehr Infos zum Format und Termine für 2024 findest du hier.