Unsere Welt befindet sich im ständigen Wandel, geprägt von technologischen Innovationen, globalen Herausforderungen und gesellschaftlichen Umbrüchen. Um diesen Entwicklungen begegnen zu können, gewinnen Fähigkeiten, die über rein technische Kompetenzen hinausgehen, immer mehr an Bedeutung. Diese sogenannten Soft Skills, die oft auch als Teil der Future Skills bezeichnet werden, umfassen eine Vielfalt an Kompetenzen, die je nach Kontext und Perspektive unterschiedlich definiert werden. Ob es um Kreativität, kritisches Denken, Kommunikationsfähigkeit oder interkulturelle Kompetenz geht: Die genaue Ausgestaltung und Priorisierung dieser Fähigkeiten variiert stark zwischen Branchen, Regionen und Projekten.
Einig ist man sich jedoch, dass Soft Skills entscheidend sind, um Innovationen voranzutreiben, die Zusammenarbeit zwischen Menschen zu verbessern und Unternehmen sowie Regionen auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten. Besonders in ländlichen Regionen, die oft mit spezifischen Herausforderungen wie Abwanderung, Fachkräftemangel oder wirtschaftlichem Strukturwandel konfrontiert sind, spielen diese Kompetenzen eine zentrale Rolle. Soft Skills helfen dabei, regionale Netzwerke zu stärken, kreative Lösungen zu entwickeln und den Standort langfristig zukunftsfähig zu machen.
Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns im EU-geförderten Projekt X-Inno Radar mit der Frage, wie Soft Skills gezielt gestärkt und in nicht-urbanen Regionen verankert werden können. Im Rahmen des Projekts fand dazu ein Fokusgruppentreffen in Linz mit rund 15 Expert*innen aus Kreativwirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Unternehmen statt. Ziel war es, Perspektiven aus unterschiedlichen Bereichen zusammenzubringen und gemeinsam Ansätze zu entwickeln, wie Soft Skills identifiziert, gestärkt und in Innovationsstrategien integriert werden können.
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Welche Soft Skills treiben regionale Innovation voran?
In interaktiven Diskussionen und im Austausch mit den Teilnehmer*innen wurde eine breite Palette von Fähigkeiten identifiziert, die als unverzichtbar gelten:
- Transversale Skills: Dazu zählen etwa Fähigkeiten wie kritisches Denken, Kreativität, Kollaboration, Empathie, Perspektivenwechsel, transdisziplinäre Zusammenarbeit und Kommunikationsfähigkeit.
- Unternehmerische Skills: Innovationsfähigkeit, strategisches Denken, Eigeninitiative, Risikobereitschaft und Geduld fallen in diesen Bereich.
- Maker Skills: Neben handwerklichen Fertigkeiten versteht man darunter u.a. ressourcenschonendes Arbeiten, iteratives Design-Denken sowie Maker Skills: Ressourcenschonendes Arbeiten, iteratives Design-Denken, handwerkliche Fertigkeiten und technisches Know-how.
- Facilitation & Translational Skills: Die Fähigkeit, Netzwerke aufzubauen, Menschen zu verbinden und Innovationen prozessorientiert zu steuern sowie die Fähigkeit, zwischen Disziplinen zu vermitteln.
Der Innovationsprozess als Kreislauf
Die Diskussionen verdeutlichen, dass Innovationsprozesse als Kreislauf verstanden werden können, der sowohl im Kontext von Unternehmen, aber auch für Regionen funktioniert und u.a. folgende Schritte umfasst:
- Inspiration: Eine initiale Idee oder ein Bedürfnis, das Innovation auslöst.
- Führung und Facilitation: Eine (nicht unbedingt hierarchische) Führungsrolle koordiniert und motiviert den Prozess.
- Netzwerkkompetenz: Der Aufbau von Verbindungen zwischen unterschiedlichen Akteur*innen und Disziplinen.
- Ideation und Umsetzung: Kreative Ideenfindung, die Entwicklung von Prototypen und deren schrittweise Umsetzung.
Vor diesem Hintergrund wurde klar, dass Geduld, langfristiges Denken und die Fähigkeit, Strukturen für Zusammenarbeit zu schaffen, ebenso unverzichtbar sind, wie die bereits oben genannten Skills.
Ein zentrales Learning war die Bedeutung von Räumen – physische, mentale und soziale Begegnungsräume, die den kreativen Austausch ermöglichen. Diese Enabling Spaces schaffen Zugang („Access“), fördern neue Perspektiven und bieten die Grundlage für innovative Zusammenarbeit.
Inspirierendes Beispiel: Das „Unlock“-Programm von Bryanston Square
Als gutes Beispiel zur Förderung von Soft Skills wurde das britische Programm „Unlock“ von Bryanston Square genannt. Dieses viertägige Inspirationsprogramm erreichte über 130.000 Schüler*innen. Ziel war es, die Teilnehmenden durch kreative und emotionale Erlebnisse zu motivieren und ihnen zu zeigen, welche Möglichkeiten Neugier und Offenheit bieten. Dieser Ansatz verdeutlicht, wie wichtig gezielte Inspiration als Ausgangspunkt für die Entwicklung von Soft Skills und Innovationsfähigkeit ist.
Soft Skills als Schlüssel zur Zukunftsfähigkeit
Die Diskussion über Soft Skills hat verdeutlicht, dass diese weit über individuelle Fähigkeiten hinausgehen – sie sind ein zentraler Treiber für Wandel, Zusammenarbeit und Innovation. Insbesondere in Zeiten des Umbruchs können Soft Skills wie Empathie, Kreativität und Perspektivenwechsel dabei helfen, Lösungen zu finden, die nachhaltig und resilient sind. Für Regionen bedeutet dies, dass sie in der Förderung dieser Kompetenzen nicht nur einen Wettbewerbsvorteil sehen sollten, sondern auch die Grundlage, um als attraktiver Standort zukunftsfähig zu bleiben.
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