Teil des Projektes C hoch 3
Texterin Stephanie Doms berichtet über den 4. Workshoptag bei C hoch 3:
// BABY, HOL‘ DEN TASCHENRECHNER RAUS, WIR MÜSSEN PLANEN
„Wir ersuchen dich, deine Zahlen mitzubringen.“ Und einen Taschenrechner. Und ein ausgefülltes Excel-Sheet. Es wundert mich selbst ein bisschen, dass mich kein workshopunfähigmachender Akutschnupfen befallen hat vor dem letzten C hoch 3 Tag. Sonst überkommt mich nämlich immer schlagartig ein starker Fluchtreflex, wenn es um Themen wie Finanzplanung, Liquidität (alleine dieses Wort!) und dergleichen geht. Dass ich mich zum ersten Mal wirklich bemüht und meinen Spesenverteiler rausgeholt habe, um meine Zahlen in ein Excel-Sheet zu klopfen und so mehr über meine Finanzsituation herauszufinden – ganz ohne Hilfe meiner Steuerberaterin –, spricht für das Coaching-Programm und unsere beiden tollen Trainer Barbara Krennmayr und Christian Heuegger-Zirm. Hier werden nämlich selbst die unlustigen UnternehmerInnenseiten auf eine Art und Weise durchgenommen, dass mir nicht der kalte Schweiß ausbricht. Im Gegenteil. Ich war schon voller Vorfreude und dachte: Ha, jetzt erlern ich die Mathematik hinter meinem Business also doch auch noch!
Was ich an C hoch 3 längst zu schätzen gelernt habe, ist das angenehme Gefühl, mit Fragen – egal, wie vermeintlich blöd und banal – nicht allein auf weiter Flur zu stehen. Das war auch dieses Mal wieder so. Nachdem wir diverse Fixpunkte einer Finanzplanung durchgenommen und unter anderem erfahren hatten, wie man seinen Stundensatz kalkuliert, ging’s an die Selbsteinschätzung: Die, die von sich denken, dass sie keine Ahnung von Zahlen haben, sollten sich auf die eine Seite des Raumes stellen, die Finanz-Checker auf die andere Seite. (Wo ich stand, brauche ich vermutlich nicht so erwähnen.) Dann durften wir uns eine Person aussuchen, von der wir glaubten, sie könne uns einen Schritt weiter bringen, weg von der kompletten Ratlosigkeit, hin zu ein bisschen mehr Kompetenz, die über „Ich glaub, mit meinem Unternehmen läuft’s eh ganz okay“ hinausgeht. Im Vier-Augen-Gespräch (in meinem Fall mit einem Finanz-Profi-Mann – ist Selbstbewusstsein in puncto Finanzen ungeschriebenes Geschlechter-Gesetz?) stellte sich heraus, dass ich eigentlich sehr viel strukturierter und geplanter bin als ich selbst je gedacht hätte. Mein Umgang mit Geld und Zahlen unterschied sich kaum von dem meines Kollegen. Trotzdem konnte ich aus dem sehr persönlichen Gespräch einiges mitnehmen: Dass Finanzplanungen in der Regel keine Hexerei und Zahlen kein Teufelswerk sind, dass SteuerberaterInnen Gold wert sind und man damit nicht bloß faul einen nervigen Task abgibt, und dass Excel-Sheets auf wohltuende Weise deine Intuition untermauern können. Das entspannt, macht sicherer (Stichwort Preisverhandlungen) und vielleicht sogar ein Stück weit erfolgreicher. In jedem Fall habe ich große Lust bekommen, meine finanziellen Chancen neu auszuloten und vielleicht etwas komplett Neues auszuprobieren. Liebe Geschäftszahlen, ihr jagt mir keine Angst mehr ein!
Gegen Ende hin zogen wir auch nochmal eine allgemeine C hoch 3 Zwischenbilanz. Welche Wünsche und Ziele hatten wir am ersten Tag notiert – und wo stehen wir jetzt? Ich war positiv überrascht, wie vieles ich schon von meiner Liste abhaken konnte: Bürosituation umstrukturiert, erste Aufträge aus dem C hoch 3 Netzwerk heraus akquiriert, und ich war mir klarer darüber geworden, dass noch sehr viel von meinem Potenzial brach liegt und schleunigst genutzt werden will. Von den vielen lieben Leuten, die ich kennengelernt habe, ganz zu schweigen!
Natürlich blieb auch noch Zeit für Kommunikationsthemen à la „Wie bleibe ich locker, wenn mir mein Kunde alles über den Haufen wirft?“, für die Gruppenarbeit, die wir im Oktober den KollegInnen präsentieren werden, sowie für lockere Reflexionen darüber, was uns gerade im Berufsalltag umtreibt. Das Ganze übrigens im motivierenden neuen Rahmen der Factory 300 und unter der wie immer angenehmen Betreuung von Perle Iris Mayr.