Das Thema "Brand Experience" mit Expert*innen in lockerer Runde und inspirierenden Atmosphäre des Dynatrace-Headquarters diskutieren. Davor gibt's eine Führung durch das Linzer Dynatrace Bürogebäude. Schau vorbei!
Der Red Dot Award: Brands & Communication Design startet in ein neues Wettbewerbsjahr. Bis zum 17. Juni 2022 können produzierende Betriebe sowie Service- und Dienstleistungsunternehmen ihren Markenauftritt bewerten lassen.
Starten wir mit einer grundsätzlichen Frage: Was unterscheidet eine gute von einer schlechten Brand Experience und welche Faktoren kommen dabei zum Tragen?
Franz Riebenbauer: Eine schlechte Brand Experience geht am Kern der Marke vorbei und zahlt nicht in ihre Strategie ein, weil sie willkürlich agiert. Bei einer guten Brand Experience ist eine Marke spür- und erlebbar, sie zieht sich wie ein roter Faden durch alle Facetten. Das Gefühl, das dadurch beim Konsumenten ausgelöst wird, ist untrennbar mit der Marke verbunden und formt sie in jeder Hinsicht.
Wie wird aus einer Marke überhaupt ein Erlebnis? Und vielleicht noch wichtiger: Wie kann ich sichergehen, dass dieses Erlebnis positiv konnotiert ist?
Franz Riebenbauer: Eine Marke wird dann zum Erlebnis, wenn sie alle Sinne bespielt und ein Kernthema immer wieder neu definiert. Im Prinzip lässt sich das mit einer Sinfonie vergleichen: Ein gutes Thema wird stets neu interpretiert, verliert aber nicht an Anziehungskraft. Ob ein Erlebnis positiv konnotiert ist, hängt stark davon ab, wie sehr ich mit meiner Zielgruppe und ihren Bedürfnissen vertraut bin. Hier kommt auch die kulturelle Prägung zum Tragen. Ein Chinese sieht die Welt anders als ein Amerikaner oder Europäer. Marken, die global tätig sind, müssen diesen Spannungsboden besonders gut bespielen.
„Eine gute Marke lässt sich mit einer Sinfonie vergleichen: Stets neu interpretiert, verliert sie dennoch nicht an Anziehungskraft.“ Franz Riebenbauer
Jeden Tag haben wir mehrere tausend Kontaktpunkte mit unterschiedlichen Unternehmen. Gleichzeitig wird unsere Aufmerksamkeitspanne durch den Digitalisierungsschub und die ständige Reizüberflutung immer kürzer. Wie schaffe ich es als Unternehmen dennoch, einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen?
Franz Riebenbauer: Indem ich einen Kontrapunkt schaffe, nämlich Relevanz. Eine gut gemachte und klug konzipierte Brand Experience ist im seltensten Fall laut und auffällig. Das muss sie auch nicht sein, weil sie viel subtiler triggert und im Unterbewussten des Konsumenten ansetzt.
Symbolizing the DNA of a brand: „In the basement we created a conceptual installation.“ Branding für die Bio-Bäckerei Öfferl in Wien
Krisen wie die Corona-Pandemie bieten Potenzial für innovative Lösungsansätze
Krisen können auch als Anstoß für einen Neubeginn dienen. Wann ist Rebranding Ihrer Meinung nach sinnvoll und worauf muss man besonders Acht geben?
Franz Riebenbauer: Krisen sind immer ein Neubeginn. Gerade COVID-19 ist aktuell ein echter Booster für Veränderungen. Sobald die Pandemie ausgestanden ist, werden sich die Menschen nach Erlebnissen sehnen. Erfolgreich wird die Marke sein, die das bieten kann. Besonders in Seoul, der Hauptstadt von Südkorea, kann man diese Entwicklungen beobachten. Wir arbeiten dort selbst gerade an einem Projekt und haben gemerkt, dass der Lockdown wie ein Weckruf funktioniert hat. Es ist jetzt der beste Moment, um sich für die Zeit nach der Pandemie fit zu machen.
COVID-19 hat die Welt immer noch fest im Griff. Bei vielen Unternehmen hat das Virus große Veränderungen notwendig gemacht. Wie führe ich als Unternehmen meine Brand Experience auch in Krisenzeiten souverän fort, insbesondere unter Berücksichtigung meiner Mitarbeiter?
Franz Riebenbauer: Jede Krise bringt neue, innovative Lösungsansätze. Eine Brand Experience konsequent fortzuführen, ist eine ständige Aufgabe – auch abseits von so einschneidenden Ereignissen wie einer Pandemie. Diese Fortsetzung spielt sich sowohl digital als auch analog ab. Deshalb sprechen wir auch von „the analog digital future of brands“. Mitarbeiter sind dabei ein zentraler Punkt jeder Experience – nach innen und außen. Auch hier gilt es, Kohärenz zu gewährleisten.
Wie drückt sich die Brand Experience im Verlauf des Recruiting-Prozesses gegenüber den Bewerbern aus?
Franz Riebenbauer: AirBnB ist hier ein gutes Beispiel. Sie haben eigene Recruiting-Räume, die von den bestehenden Mitarbeitern gestaltet werden. Dadurch soll ausgedrückt werden, worum es bei AirBnB geht. Andere erfolgreiche Brands wie beispielsweise Nike gehen ebenfalls so vor.
Branding für Cup of Ceremony in San Francisco: Im Fokus steht hier der ausgeprägteste unserer Sinne – der Geruchssinn.
Und zum Abschluss: Welche Tipps geben Sie Arbeitgebern mit auf den Weg, um ihre Brand Experience zur Rekrutierung neuer Mitarbeiter einzusetzen?
Franz Riebenbauer: Bei Studio Riebenbauer plädieren wir immer für mehr Mut und Innovation. Wenn ich als Unternehmen mutig und innovativ agiere, dann ziehe ich automatisch Mitarbeiter an, die den nötigen Drive haben, um mutige und innovative Produkte zu entwickeln und das Unternehmen somit zukunftsfähig machen.
Workshop „Creating Unique Brand Experiences“ am 27. Oktober
Du möchtest mehr übers Thema Brand Experience erfahren und dich mit Franz Riebenbauer und Almut Becvar persönlich austauschen? Am 27. Oktober 2020 veranstalten wir in Kooperation mit dem Creativ Club Austria in der Tabakfabrik Linz den einen Workshop, bei dem sowohl Franz Riebenbauer als auch seine Partnerin Almut Becvar aus dem Nähkästchen plaudern und Best Practice Cases vorstellen werden.
Der Workshop ist bereits ausverkauft – du kannst dich aber mit einer Mail an hannah@creativeregion.org für die Warteliste anmelden!
Zur Person
Franz Riebenbauer ist Gründer des Studio Riebenbauer, das in Wien, Berlin und Los Angeles Niederlassungen hat und erarbeitet auf multidisziplinärem Weg innovative Markenwelten, die sämtliche Sinne ansprechen. Die Arbeiten des Studios wurden mit zahlreichen internationalen und nationalen Awards gewürdigt.
Bühne und Sichtbarkeit, Vernetzung und Kooperation, Weiterbildung und Wissenstransfer
Über Geld spricht man nicht? Besonders in Österreich wird das Thema Gehalt oft als Tabu betrachtet – doch gerade in der Kreativwirtschaft ist die Frage nach fairer Bezahlung zentral. Einerseits für die kreative Arbeit selbst bei der Verrechnung beim Kunden in Form von Pricing, andererseits aber auch im Sinne von fairen Gehältern für Mitarbeiter*innen. Steigende Lebenshaltungskosten, ein wachsender Anspruch an Transparenz und der Wunsch nach klaren Karriereperspektiven machen deutlich: Faire Bezahlung von Mitarbeiter*innen ist nicht nur eine Frage der Zahlen, sondern auch der Kultur und des Miteinanders. In einem inspirierenden Vortrag gab Marlene Kapeller, People & Culture Lead bei Fredmansky, Einblicke, wie ihr Unternehmen diese Herausforderungen angeht: Die Herausforderung: Was bedeutet eigentlich „fair“ Für Marlene ist es ganz wichtig zu betonen, die Bedeutung von “fairen Löhnen und Gehältern” in die aktuelle Realität von Unternehmen zu übersetzen: Absolute Fairness existiert nicht – es ist immer eine subjektive Wahrnehmung, denn wer bewertet eigentlich was fair und was angemessen ist? Fair ist nicht gleich fair für alle – es geht darum, eine bessere Balance zu finden. Fairness bedeutet, das System gerechter und transparenter zu machen und nicht Perfektion zu erreichen. “Mein Credo oder mein Grundsatz bei dem Ganzen ist tatsächlich, so was wie absolute Fairness kann es nie geben.“ – Marlene Fredmansky hat diese Grundfrage der Fairness für sich genutzt, um eine systematische Herangehensweise im eigenen Unternehmen zu entwickeln, die individuelle Erwartungen und unternehmerische Ziele vereint, um Gehälter fairer zu gestalten. Ebenfalls wichtig …
Dieser Workshop richtet sich an alle, die Markenstrategien entwickeln und erfolgreich in die Praxis umsetzen wollen – von Social Media Manager*innen über Content Creators bis hin zu Marketingexpert*innen. Lasst uns gemeinsam den Weg für Marken mit klarer Identität, gesellschaftlicher Relevanz und technologischer Exzellenz ebnen.
Ein Workshop mit Boris Eldagsen, der komplexe KI-Videotechniken verständlich macht und dir direkt anwendbare Fähigkeiten vermittelt. Du lernst Videos mittels Text, vorhandener Bilder oder einer Kombination aus beidem zu erstellen und deinen Kreativ-Workflow zu optimieren.
In diesem Workshop mit Birgit Hajek bekommst du tiefgehende Einblicke in die praktische Anwendung von KI-Tools im Content- und Social Media Marketing. Von Konzeptentwicklung und Strategie bis hin zu konkreten Redaktionsplänen, knackigen Headlines und ielgruppenorientierten Texten sowie SEO-Einsatzmöglichkeiten.
In diesem eineinhalbtägigen Workshop lernst du, wie du mit Künstlicher Intelligenz administrative Office-Tasks und Prozesse automatisierst und so mehr Zeit für strategische oder kreative Tätigkeiten für dich und dein Team schaffst.
„Creativity is just connecting things“ (Steve Jobs) Hol dir kostenlos unser exklusives Handbook zum Workshop „Creative Effectiveness“ Entdecke, wie du kreatives Potenzial entfesselst, starke Ideen generierst und deine Teamarbeit inspirierst – mit Insights von Patrik Partl (Creative Director, BROKKOLI) und der Transformations- und Kommunikationsexpertin Daniela Fuks. Dein kostenloser Download beinhaltet: Normalerweise exklusiv für unsere Members – jetzt für kurze Zeit kostenlos verfügbar! Hier kannst du das Handbook downloaden: Alle Workshop Handbooks mit der Creative Region Membership Mehr Premium-Content gefällig? Als Member der Creative Region hast du Zugriff auf alle Handbooks unserer Workshop-Reihe – ideal, wenn du wertvolle Impulse auch ohne Workshop-Teilnahme für dich und dein Team nutzen möchtest.
Wir beobachten für dich nationale und internationale Expert*innen und ihre Projekte, filtern relevante Inhalte aus der Vielzahl der täglichen Meldungen heraus und fassen dir einmal im Monat die wichtigsten Neuigkeiten im Kontext von KI und Kreativwirtschaft zusammen.
doppelpaula sucht nicht nach der schönsten Lösung, sondern nach der richtigen! Im Team kreieren sie ganzheitlich gedachte Brandings, Orientierungssysteme und Markenerlebnisse im digitalen und realen Raum. Dabei wagen sie sich oft in neue Themenfelder – immer geleitet von einer klaren strategischen Basis, die sie mit ihren Kund*innen erarbeiten. Warum diese Basis unverzichtbar ist und wie sie diese umsetzen, erzählten uns Patricia Plasser und Katharina Buchegger in ihrem Studio in Gmunden. Mit welchen Briefings und Problemstellungen wenden sich Kund*innen an euch? Wie startet ihr mit der Zusammenarbeit? Patricia: Kund*innen kommen mit ganz unterschiedlichen Anfragen auf uns zu – von Rebranding einer Marke über die Entwicklung einer klaren Markenstrategie bis hin zur Gestaltung eines konsistenten visuellen Auftritts. Die Ziele und Bedürfnisse sind aus Sicht der Kund*innen meistens ganz klar. Nach dem ersten Briefing und Kennenlernen kommen wir oft gemeinsam drauf, dass der tatsächliche Bedarf ein anderer ist, als ursprünglich vermutet. Mit einem Kick-off Workshop klären wir mit gezielten Fragestellungen die Vision und definieren Kommunikationsmaßnahmen, Milestones usw. – dann können wir ganz klar in eine Richtung starten – strategisch und ganzheitlich. Durch eine klare Strategie wird die Gestaltung unabhängig von persönlichen Vorlieben und konzentriert sich darauf, ob sie zu den Zielen, Werten und dem Gesamtkonzept passt. Die Basis muss funktionieren! Wie reagieren Kund*innen, falls die Projekte dann umfassender werden als geplant und wie schafft ihr es, sie dafür zu gewinnen? Katharina: Wir setzen auf klare Kommunikation und einen transparenten Prozess. Wir teilen Projekte …
Verbringe ein paar gemütliche Stunden mit Photo- & Videoartist Boris Eldagsen, unserem Impulsgeber von AI m[eats] creativity? und Workshopleiter, und tausch dich mit ihm und anderen Foto- und Videograf*innen zu den Themen AI Bildwelten, kreative Prozesse und neuen Möglichkeiten aus.
Die Ausstellung „It’s Me, Toni.“ im Nordico Stadtmuseum Linz bietet anlässlich des 200. Geburtstages von Anton Bruckner eine erfrischende und innovative Perspektive auf den bekannten Komponisten. Das Linzer Studio und Member MOOI Design hat für das Museum ein Erlebnis geschaffen, das Bruckners Leben mit modernen und interaktiven Elementen verbindet und Besucher*innen auf Augenhöhe anspricht – und zum Verweilen einlädt. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie kreatives Design und ein durchdachtes Ausstellungskonzept abseits von der Präsentation trockener Fakten den Zugang zu historischen Persönlichkeiten transformieren können. Während einer Spezialführung gemeinsam mit Kuratorin Klaudia Kreslehner gaben Letitia Lehner und Sarah Feilmayr Einblicke in den Gestaltungsprozess. Ein Konzept, das neue Wege beschreitet und Klischees hinterfragt Die Ausstellung „It’s Me, Toni.“ wurde bewusst mit dem Ziel gestaltet, gängige Erwartungen an Anton Bruckner und bekannte Klischees zu hinterfragen. Bereits der Titel spielt auf eine unkonventionelle und intime Annäherung an: „Toni“ als Spitzname signalisiert Nähe und bricht mit dem distanzierten Bild des Komponisten. Klaudia Kreslehner, die Kuratorin der Ausstellung, betonte die anfängliche Herausforderung: „Wie macht man da etwas Neues, wie findet man aus dieser Flut von Unterlagen und Artefakten die richtige Übersetzung für ein Publikum?“ Die kreative Leitung von MOOI Design spielte dabei eine zentrale Rolle. Das Studio entwickelte eine visuelle und räumliche Erzählung, die Bruckners Leben mit modernen und interaktiven Elementen verbindet und Besucher*innen auf Augenhöhe anspricht. Und dazu einlädt, den Starkomponisten abseits aller Klischees neu kennenzulernen. Räume, die Geschichten erzählen Die Ausstellung gliedert sich in zwei …
Allgemein, Beratung und Coaching, Bühne und Sichtbarkeit, Unterstützung, Vernetzung
Mentoring ist nicht nur ein wertvolles Werkzeug zur beruflichen Entwicklung, sondern auch ein Katalysator für persönliches Wachstum. Besonders in der Kreativwirtschaft, wo Führung, Struktur und Selbstmanagement entscheidend sind, kann ein erfahrener Blick von außen viel bewirken. Im Rahmen unseres Mentoringprogramms (hier gehts zum aktuellen Call) hatte Julia Hemmelmayr (andUP) mit ihrer Mentorin Silvia Lackner (Die Jungen Wilden) eine erfahrene Unternehmerin an der Seite und im Interview erzählen die beiden von ihrem gemeinsamen Mentoring-Prozess. Der Ausgangspunkt – Warum Mentoring? Der Fokus von Julias Agentur andUP liegt auf Employer Branding und Social Media für Unternehmen aus den Bereichen Bau, Baunebengewerbe und Industrie. Das Hauptziel des aktuell 7-köpfigen Teams ist es, diese Unternehmen als attraktive Arbeitgeber*innen sichtbar zu machen und planbar mehr Bewerbungen zu generieren. Für Julia, die ihre Agentur zum Zeitpunkt des Mentorings bereits auf vier Mitarbeiter*innen ausgebaut hatte, war der Bedarf klar: Wachstum bringt Herausforderungen mit sich. „Wie gehe ich mit den neuen Strukturen um? Wie führe ich Mitarbeiter*innen richtig und wo ziehe ich klare Grenzen?“ Diese Fragen standen im Fokus. Julia besuchte den Creative Region Lehrgang “Leadership for Creatives”; zusätzlich war ihr der regelmäßige Austausch mit einer Frau in einem Mentoring-Prozess sehr wichtig: „Ich wollte einen weiblichen Ansatz, vor allem im Führungsstil, der zu mir passt. Ein männlicher Coach kann auch super sein, aber oft fehlt mir dort das Verständnis für meine Perspektive als Frau in der Branche.“ Silvia wiederum sah in der Rolle als Mentorin die Chance, ihre Erfahrungen …